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Geschichtliches

Nach Beginn der Verhandlungen und der Planungsphase im Jahre 1897 wurde der Neubau des Gerichtsgebäudes Kufstein samt Gefangenenhaus in den Jahren 1906 bis 1908 errichtet. Nach Eröffnung des Gebäudes am 7.8.1908 wurde noch im September dieses Jahres eine elektrische Beleuchtung installiert. Im Erdgeschoss des Gerichtsgebäudes waren das Steuer- und das Vermessungsamt untergebracht.

Nachdem der damalige Gerichtsvorsteher Amort von Oktober 1914 bis Ende 1915 oder Anfang 1916 zum Militär eingezogen war, bekleidete Landesgerichtsrat Schuchter, der auch als Grundbuchsanlegungskommissär tätig war, die Funktion eines Amtsleiters.

Im Gerichtsgebäude und im Gefangenenhaus wurden im Jahre 1937 eine Zentralheizung eingebaut.

Ab 1932 waren im Gefangenenhaus politische Häftllinge untergebracht. Im zweiten Weltkrieg befanden sich im Gefangenenhaus zum Teil auch Soldaten als Häftlinge wegen militärischer Delikte.

Anlässlich des zweiten Luftangriffs auf die Stadt Kufstein im November 1944 ging in unmittelbarer Nähe des Gefangenenhauses eine schwere Fliegerbombe nieder, wodurch sowohl an diesem als auch am Gerichtsgebäude Schäden entstanden.

Während des zweiten Weltkriegs, wahrscheinlich 1944, wurde das Grundbuch in das Schloss Wagrain bei Ebbs verlegt, wo der Grundbuchsführer wöchentlich an zwei Tagen amtierte.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs waren amerikanische Besatzungstruppen (Regenbogendivision) einige Monate im Gerichtsgebäude einquartiert. Die Kanzleiräume sowie die Gerichtsvorsteherwohnung in zweiten Stock waren vom Militär belegt, sodass der Gerichtsvorsteher mit seiner Familie zwei Zellen im Gefangenenhaus bewohnte.

Nach der amerikanischen Besatzung wurden im Jahr 1945 durch die französische Besatzung das Gerichtsgebäude und das Gefangenenhaus wieder freigegeben. Der Verhandlungssaal wurde von der französischen Besatzung für die Durchführung ihrer Militärgerichtsverhandlungen benützt.

Im Jahr 1952 wurde die Aussenfassade des Gerichtsgebäudes erneuert, von Oktober 1958 bis Februar 1959 erfolgte die Renovierung des Gefangenenhauses.

Das Amtsgebäude, das durch seinen Turm einen ansitzartigen Charakter aufweist, wurde in den Jahren 1985-1986 generalsaniert.