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Geschichtliches

In politisch-rechtlicher und gerichtsorganisatorischer Hinsicht lässt sich die Geschichte des Bregenzerwaldes in zwei große Blöcke einteilen.

Der erste Zeitabschnitt ist gemeinhin unter dem Begriff “Wälderrepublik” bekannt geworden. Das heutige Gebiet des mittleren und hinteren Bregenzerwaldes kam 1338 zur Herrschaft Feldkirch. Bedingt wohl auch durch die Abgelegenheit des Gebietes konnte sich in der Folge relativ rasch eine autonome politische Struktur entwickeln. Das zeigte sich daran, dass landesherrliche Rechte, zu denen an vorderster Stelle auch die Gerichtsbarkeit gehörte, von den Bewohnern des Bregenzerwaldes selbst wahrgenommen wurden. An der Spitze des Gerichtes stand der Landamann, der von der Bevölkerung gewählt wurde. Außer dem Landamann gehörten dem Gericht 24 Räte und ein Landschreiber an. Die Gerichtsbarkeit umfasste sowohl die niedere als auch die hohe Gerichtsbarkeit, was nichts anderes bedeutete, als dass die vom Volk gewählten Richter ohne weiteres Zutun des Landesherrn berechtigt waren, selbst Todesurteile zu verhängen und vollstrecken zu lassen. Der Landamman und die Räte waren darüber hinaus gleichzeitig auch Gesetzgeber.

1786 kam es unter Kaiser Josef II. zu einer grundlegenden Verfassungs- und Verwaltungsänderung und damit zum Beginn des zweiten großen Zeitabschnittes. Dem Landamann wurde die Rechtsprechung entzogen, die ein hauptamtlicher Richter im neu einzurichtenden Landgericht Bezau übernahm. Aufgrund von Protesten wurde 1790 zwar noch einmal die alte Gerichtsverfassung wieder eingeführt, allerdings dauerte dies nur bis zum Jahr 1806. Vorarlberg war in der Folge des Friedens von Pressburg zwischenzeitlich an Bayern gefallen und die Bayern richteten erneut das Landgericht Bregenzerwald mit Sitz in Bezau ein. Die endgültige Wende zwischen diesen zwei Zeiteinheiten ist daher mit dem Jahr 1806 anzusetzen.

Mit der Einrichtung des Landgerichtes wurde es notwendig, dass der "Stand Bregenzerwald" ein Gerichtsgebäude errichtete. Dieses Gerichtsgebäude wurde 1790 an jener Stelle errichtet, wo sich auch heute noch das Gerichtsgebäude befindet. Dieses alte Gerichtsgebäude wurde 1972 abgerissen und durch das heutige Amtsgebäude ersetzt. Es ist ein Verdienst des damaligen Bezauer Bürgermeisters Erich Schäffler und der Gemeinde Bezau, dass es 1972 zur Neuerrichtung des Gerichtsgebäudes kam.

In den Jahren 2010/11 wurde das Amtsgebäude generalsaniert und modernisiert.